Neue Lebensumstände fordern uns heraus alte Gewohnheiten zu überdenken und sich an Veränderungen anzupassen.
In der Schwangerschaft ist der Körper ständig im Wandel, wir können also nicht auf Altbewährtes zurückgreifen.
Unser Organismus schafft es natürlicherweise ganz ohne unser Zutun die neuen Gegebenheiten, den wachsenden Bauch, die sich weitenden Hüften und den zunehmenden Leibesumfang in den Gesamtorganismus des Körpers einzurechnen. Dafür reicht es aus flexibel zu sein und uns dabei nicht durch Anspannung zu stören.
Wenn wir aber unser gewohntes Körpergefühl herstellen wollen, zieht uns der Bauch nach vorn und die weiter gewordenen Hüftgelenke stören beim Liegen. Auch alltägliche Bewegungen, wie Schuhe anziehen, Hausarbeit machen, gehen und stehen können mühsam werden.
Das geht auch anders.
Unser Körper ist ein untrennbares Zusammenspiel von Körper, Geist und Emotion. Flexibilität, sowohl körperlich als auch mental ermöglicht uns eine Anpassung an ungewohnte Umstände und ermöglicht einen bewussten und innigen Kontakt mit uns selbst. So können wir uns mit den rasanten Veränderungen immer aufs Neue vertraut machen und diese besondere Zeit freier und entspannter genießen.
Ebenso ungewohnt wie auch wunderbar ist unser neues Leben mit einem kleinen Tragling. Unser Leben wird komplett auf den Kopf gestellt und lange über das erste Jahr hinaus möchte der kleine Mensch getragen, von der Steckdose weggezogen und vom Klettergerüst aufgefangen werden. So entsteht eine höhere Anforderung an unsere Muskeln und Gelenke, die leicht zur Überlastungserscheinungen führen kann – Tennisellbogen, Rückenschmerzen, Nacken und Schulterschmerzen, Erschöpfung etc können auftreten.
Zum Glück werden wir erst nach und nach an das größer werdende Gewicht herangeführt. Wenn wir auf einen guten Gebrauch unserer Muskeln und Gelenke acht geben, können Beschwerden und Schmerzen verhindert werden, Erschöpfungszustände treten weniger schnell ein und Entscheidungen können bedächtiger und vernünftiger gefällt werden.
Hintergrund-Foto Landschaft (oben): Inga Geiser